Um was geht es in diesem Blog?
- Intensive oder fehlende Emotionen
- Die Natur der Emotionen
- Strategien zum Umgang bei intensiven Emotionen
- Was bedeutet emotionale Taubheit
- Strategien zum Umgang mit emotionaler Taubheit
- Die Verbindung zwischen Gegenwart und Vergangenheit
1. Intensive oder fehlende Emotionen
Emotionen sind ein wesentlicher Bestandteil des menschlichen Erlebens. Sie beeinflussen unsere Entscheidungen, unser Verhalten und unsere Beziehungen zu anderen Menschen. Doch was passiert, wenn wir von intensiven Emotionen überwältigt werden oder sogar das Gefühl haben, keine Emotionen mehr zu empfinden? In diesem Artikel werden wir uns eingehend mit diesen Themen befassen, die Ursachen untersuchen und Strategien entwickeln, um besser mit unseren Emotionen umzugehen. Unsere Basisemotionen (Paul Ekman ein US amerikanischer Psychologe hat sich eingehend damit beschäftigt) sind Wut, Trauer, Angst, Freude, Ekel, Scham, Verachtung. Mit diesen kommen wir auf die Welt und jedes menschliche Wesen hat sie, ob in China, in Brasilien, in Deutschland, überall auf der Welt.
2. Die Natur der Emotionen
Man spricht ja einerseits von Emotionen und von Gefühlen was ist da der Unterschied?
Emotionen sind bestimmte Vorgänge im Körper - sie helfen uns in Alltagssituationen - sie zeigt sich durch nonverbale Kommunikation, man sieht im Gesicht welche Emotion da ist.
Emotionen bestehen aus unterschiedlichen Bestandteilen und da kommt sozusagen das Gefühl ins Spiel
1. Gefühlen: wie Freude oder Trauer
2. Körperlichen Reaktionen: wie Lachen oder Weinen
3. Denkprozessen: wie vergleichen, interpretieren, entscheiden
Wofür sind Emotionen wichtig?
- Emotionen sind wichtig für die nonverbale - wortlose Kommunikation
- Emotionen zeigt uns die Gefühle
- Emotionen helfen uns mit Ereignissen umzugehen - der Körper stellt sich auf eine Situation ein
Wir reagieren auf Gefahren und der Körper sagt uns was zu tun ist, z.b. ob wir flüchten oder kämpfen sollen - je nach Erfahrungen die wir ehemals gemacht haben, reagieren wir darauf. Denn wenn wir einen Vater hatten der leicht wütend wurde, dann haben wir gelernt dem aus dem Weg zu gehen - weg zu gehen und uns zurückzuziehen. Emotionen beeinflussen die Bewegung - die Körperhaltung - den Gesichtsausdruck. Wir haben bereits am Ausdruck des Gesichts wahrnehmen können, wie der Gefühlszustand unseres Gegenübers ist. Und das löste auch bei uns ein Gefühl aus, vielleicht Angst. Bei Angst verspannt sich der Körper, er sinkt zusammen und deshalb hilft das sich aufrichten und durchatmen um etwas zu verändern.
Also: Emotionen sind komplexe Reaktionen auf bestimmte Ereignisse oder Gedanken. Sie können positiv sein wie Freude oder Liebe oder negativ wie Trauer oder Angst und variieren in ihrer Intensität. Emotionen entstehen durch eine Kombination aus biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren.
Die Rolle von Emotionen im Leben: Emotionen spielen eine entscheidende Rolle in unserem Leben, denn sie helfen uns auch dabei
- Entscheidungen zu treffen: Unsere Gefühle beeinflussen oft unsere Entscheidungen, sei es im Beruf oder im Privatleben.
- Beziehungen aufzubauen: Emotionale Bindungen sind wichtig für zwischenmenschliche Beziehungen.
- Stress abzubauen: Das Ausdrücken von Gefühlen kann helfen, Stress abzubauen und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.
Was sind intensive Emotionen? Intensive Emotionen sind starke emotionale Reaktionen auf bestimmte Ereignisse oder Situationen. Dazu gehören Gefühle wie Wut, Trauer, Angst oder Freude in extremen Maße.
Ursachen für intensive Emotionen: Intensive Emotionen können durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden
- Lebensereignisse: Verlust eines geliebten Menschen, Trennung oder berufliche Veränderungen können starke emotionale Reaktionen hervorrufen.
- Traumatische Erfahrungen: Traumata aus der Vergangenheit können dazu führen, dass wir intensiver auf bestimmte Situationen reagieren.
- Stress: Hoher Stress kann unsere emotionale Stabilität beeinträchtigen und zu intensiven Gefühlen führen.
Auswirkungen intensiver Emotionen: Intensive Emotionen können sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben
- Positive Auswirkungen: Sie können uns motivieren, Veränderungen herbeizuführen oder neue Ziele zu setzen.
- Negative Auswirkungen: Überwältigende Gefühle können zu emotionaler Erschöpfung führen und unser tägliches Leben beeinträchtigen.
3. Strategien zum Umgang mit intensiven Emotionen
Atmen - Atemtechniken: eine einfache Möglichkeit mit intensiven Gefühlen umzugehen, ist die Anwendung von Atemtechniken
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4-7-8 Atemtechnik: Atme vier Sekunden lang ein, halte den Atem sieben Sekunden lang an und atme acht Sekunden lang aus. Diese Technik hilft
dabei, den Körper zu beruhigen und Stress abzubauen. Mach das am Besten ca. 5 Minuten lang.
Emotionen zu benennen kann dir helfen, sie besser zu verstehen
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Versuche aktiv herauszufinden, was du fühlst z.B.: „Ich fühle mich wütend“. Das kann dir helfen deine Emotionen klarer wahrzunehmen. Falls du dir schwer tust
das Gefühl zu identifizieren, bzw. dir keines einfällt weil du es nicht benennen kannst, es gibt sogenannte Gefühlsfinder wo ganz viele Gefühle obenstehen.
Schreiben als Ventil: das Führen eines Tagebuchs ist eine effektive Methode zur Verarbeitung von Gefühlen
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Schreibe regelmäßig über deine Gedanken und Gefühle, das hilft Klarheit über deine emotionale Lage zu gewinnen. Du kannst auch Ereignisse oder Situationen
niederschreiben - einfach die Tatsachen die dir einfallen und dann wie du dich dabei gefühlt hast
Körperliche Aktivität: Bewegung hat nachweislich positive Auswirkungen auf die emotionale Gesundheit
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Regelmäßige Bewegung kann helfen Stress abzubauen und dich allgemein wohler zu fühlen. Dabei ist ganz gleich was du machst, es soll dir Freude bereiten. Ob
Tanzen, Boxen, Schwimmen, Waldspaziergang, Laufen, versuch es mal.
Soziale Unterstützung suchen: sprich mit Freunden oder Familienmitgliedern über deine Gefühle
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Der Austausch mit vertrauten Personen hat immer einen positiven Aspekt, es entlastet wenn man sich mitteilt und man kann auch eine andere Sichtweise
kennenlernen
4. Was bedeutet emotionale Taubheit - keine oder wenig Gefühle zu empfinden?
Definition emotionaler Taubheit: Emotionale Taubheit beschreibt einen Zustand, in dem Menschen Schwierigkeiten haben, ihre eigenen Gefühle wahrzunehmen oder auszudrücken. Dies kann sich als Gefühl der Leere oder Abgeschiedenheit äußern.
Mögliche Ursachen für emotionale Taubheit: Es gibt mehrere Gründe, warum jemand emotionale Taubheit erlebt
- Belastende Erlebnisse: Ähnlich wie bei intensiven Emotionen kann eine belastende Erfahrung dazu führen, dass man seine Gefühle blockiert
- Verdrängung: Menschen neigen dazu, unangenehme Gefühle zu verdrängen, dies kann langfristig zur emotionalen Taubheit führen
- Psychische Erkrankungen: Depressionen oder Angststörungen können ebenfalls mit einem Gefühl der emotionalen Taubheit einhergehen
Auswirkungen bei emotionaler Taubheit: Emotionale Taubheit kann erhebliche Auswirkungen auf das Leben haben
- Beziehungen: Schwierigkeiten beim Ausdruck von Gefühlen können zwischenmenschliche Beziehungen belasten
- Selbstwertgefühl: Ein Mangel an emotionalem Kontakt kann das Selbstwertgefühl beeinträchtigen
- Allgemeines Wohlbefinden: Das Fehlen von positiven Gefühlen kann zu einem allgemeinen Gefühl der Unzufriedenheit führen
5. Strategien zum Umgang mit emotionaler Taubheit oder dem nicht fühlen von Gefühlen
Achtsamkeitsübungen können dir helfen, wieder in Kontakt mit deinen Emotionen zu kommen. Hier sind einige die du ausprobieren kannst.
1. Achtsamkeitsübung
- Anleitung: Setze dich an einen ruhigen Ort und schließe die Augen. Konzentriere dich auf deinen Atem. Atme tief ein und aus und spüre, wie sich dein Bauch hebt und senkt. Wenn deine Gedanken abschweifen, lenke deine Aufmerksamkeit sanft zurück auf deinen Atem
- Ziel: Diese Übung hilft dir im Moment präsent zu sein und deine Gefühle besser wahrzunehmen.
2. Körperscan
- Anleitung: Lege dich bequem hin oder setze dich aufrecht hin. Schließe die Augen und beginne, deine Aufmerksamkeit von den Zehen bis zum Kopf durch deinen Körper zu bewegen. Nimm wahr, wie sich jeder Teil deines Körpers anfühlt – verspannst du irgendwo? Gibt es Bereiche, die sich gut anfühlen?
- Ziel: Der Körper-Scan fördert das Bewusstsein für körperliche Empfindungen und du erkennst immer besser emotionale Blockaden.
3. Gefühle beobachten
- Anleitung: Setze dich in eine bequeme Position und schließe die Augen. Nimm dir einen Moment Zeit, um einfach nur dazusitzen und zu beobachten, was in deinem Inneren vor sich geht. Versuche nicht, etwas zu verändern oder zu bewerten, nimm einfach wahr, welche Gefühle oder Gedanken auftauchen.
- Ziel: Diese Übung hilft dir dabei, deine Emotionen ohne Urteil zu akzeptieren und sie als Teil deiner Erfahrung anzunehmen.
4. Achtsames Gehen
- Anleitung: Gehe langsam und bewusst an einem ruhigen Ort (z.B. im Park oder in deinem Garten). Achte auf jeden Schritt: Wie fühlt sich der Boden unter deinen Füßen an? Welche Geräusche hörst du? Was siehst du um dich herum?
- Ziel: Achtsames Gehen verbindet Bewegung mit Achtsamkeit und hilft den Geist zu klären und das Bewusstsein für den gegenwärtigen Moment zu stärken.
5. Dankbarkeitsübung
- Anleitung: Nimm dir jeden Tag ein paar Minuten Zeit, um über Dinge nachzudenken oder sie aufzuschreiben, für die du dankbar bist – selbst kleine Dinge zählen. Das hilft gut um positive Emotionen wiederzugewinnen.
- Ziel: Dankbarkeit trägt dazu bei, den Fokus von negativen Gefühlen abzulenken und ein Gefühl der Verbundenheit mit dem Leben herzustellen.
6. Schreiben hilft
- Anleitung: Schreibe regelmäßig in ein Tagebuch über deine Gedanken und Gefühle. Versuche dabei nicht nur das Offensichtliche festzuhalten, frage dich auch: „Was fühle ich wirklich?“ oder „Was könnte hinter diesem Gefühl stecken?“
- Ziel: Schreiben fördert das Bewusstsein für innere Prozesse und hilft dir dabei deine Emotionen besser zu verstehen.
Gib mir gerne Rückmeldung was du probiert hast und was dir geholfen hat, ich freue mich darüber.
6. Die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart
Belastende Erlebnisse/Erfahrungen aus der Vergangenheit können einen tiefgreifenden Einfluss auf das gegenwärtige emotionale Erleben haben. Es ist wichtig anzuerkennen, dass diese Erfahrungen nicht einfach „vergessen“ werden können, der Körper speichert sie im Unterbewusstsein. Sogar Generationsübergreifend hat das auf uns Auswirkungen und sie können sich dann zeigen, wenn wir in bestimmte Situationen kommen. Beziehungen zum Beispiel, wo nur eine kleine Verletzung seitens des Partner jegliches Gefühl blockiert oder aber in einem Wutanfall oder einem Drama endet. Wir spalten sozusagen Gefühle ab, fühlen manches zuviel und anderes zu wenig um diese Verletzung nicht mehr fühlen zu müssen oder weil es sich bewährt hat so damit umzugehen. Die Seele hat also eine Schutzfunktion.
Wo kommt es her? fragen wir uns vielleicht. Nun ja, entweder aus einem Kindheitserleben oder auch aus einem vergangenen Leben, ja auch das ist
möglich. Verdrängung und vergessen wollen ist ein häufiges Verhalten bei Menschen mit belastenden Erfahrungen, das heisst wir erinnern uns gar nicht mehr so genau an das was war oder bringen es
nicht in Zusammenhang zum jetzigen Erleben. Gefühle wollen auf jeden Fall gesehen, gehört, gefühlt und be ja t werden.
Fazit: Der Weg zur emotionalen Heilung
Der Umgang mit intensiven Emotionen sowie das Verständnis für das nicht fühlen von Gefühlen sind wichtige Schritte auf dem Weg zur emotionalen Gesundheit. Indem du verschiedene Strategien ausprobierst und herausfindest, was für dich am besten funktioniert, kannst du lernen besser mit deinen Gefühlen umzugehen. Sei geduldig mit dir selbst – der Weg zur emotionalen Heilung ist oft nicht linear, jeder Schritt zählt.
Wenn deine Vergangenheit zu belastend ist, kann dir eine Beratung helfen die zugrunde liegenden Ursachen deiner emotionalen Blockaden zu erforschen und an deinen
Erlebnissen zu arbeiten. Manchmal ist das alleine eben nicht so einfach.
Schön, dass du meinen Blog liest, über einen Kommentar freue ich mich sehr.
Herzlichst deine Andrea
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