Immer wieder das alte Muster

 

Um was geht es in diesem Blogartikel

  1. Was sind eigentlich Muster?
  2. Welche Arten von Mustern gibt es überhaupt?
  3. Was sind Muster - Gewohnheiten - Routinen?
  4. Wie entstehen Muster und wie zeigen sie sich?
  5. Unterschiede und Gemeinsamkeiten vom Mustern und Gewohnheiten
  6. Wie geht Veränderung und muss das sein?

1. Was sind eigentlich Muster?

Ein Muster ist etwas, was wir lange Zeit auf eine bestimmte Art und Weise machen oder wie wir reagieren. Es ist wiederkehrend und zeigt sich in einem bestimmten Verhalten, im Denken oder in Emotionen. Wir erlernen oder entwickeln im Laufe unseres Lebens Verhaltensweisen, Gewohnheiten und Routinen aus den unterschiedlichsten Gründen. Diese Muster um die es hier geht, um es einfach zu sagen, sind hartnäckige Gewohnheiten die sich in unser Leben geschlichen haben, in vielen Fällen sabotieren wir uns damit selber.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Gewohnheiten spezifische Verhaltensweisen sind, während Muster breitere Verhaltens-, Denk- oder Emotionsmuster darstellen.

2. Welche Arten von Mustern gibt es denn überhaupt? Hier einige Beispiele

Verhaltensmuster

  • Prokrastination: Das ständige Aufschieben von Aufgaben, oft begleitet von Ablenkungen wie Social Media oder Fernsehen. Ich räume später auf, ich wasche morgen ab, den Termin mache ich auch aus, aber erst nächste Woche .....
  • Vermeidung: In stressigen Situationen neigen manche Menschen dazu, Konflikte zu vermeiden oder unangenehme Gespräche hinauszuzögern.
  • Überessen: Man ißt in emotional belastenden Situationen übermäßig, um mit Stress oder Traurigkeit umzugehen.

Denkmuster

  • Schwarz-Weiß-Denken: Die Tendenz, Dinge als entweder ganz gut oder ganz schlecht zu betrachten, ohne Graustufen zu erkennen (z.B. "Wenn ich nicht perfekt bin, bin ich ein Versager").
  • Katastrophisieren: Die Neigung, das Schlimmste aus einer Situation herauszulesen und übertriebene negative Konsequenzen zu erwarten.
  • Selbstkritik: Ein Muster, bei dem man sich selbst ständig kritisiert und die eigenen Leistungen herabsetzt.

Emotionale Muster

  • Angst vor Ablehnung: Menschen mit diesem Muster könnten in sozialen Situationen übermäßig vorsichtig sein und sich zurückziehen, aus Angst, abgelehnt zu werden.
  • Übermäßige Sorge: Ständige Besorgnis über zukünftige Ereignisse oder mögliche Probleme, die oft unbegründet ist.
  • Emotionale Abhängigkeit: Das Bedürfnis nach ständiger Bestätigung und Unterstützung von anderen, was zu ungesunden Beziehungen führen kann.

Beziehungsmuster

  • Wiederholte Beziehungsmuster: Man gerät immer wieder in Beziehungen, die ähnliche problematische Dynamiken aufweisen (z.B. Partner wählen, die emotional nicht verfügbar sind).
  • Konfliktvermeidung: In Beziehungen ob beruflich oder privat kann es ein Muster geben, bei dem Konflikte nicht angesprochen werden, was langfristig zu Missverständnissen und Frustration führt.

Reaktionsmuster

  • Flucht oder Kampf: In stressigen Situationen reagieren manche Menschen mit Flucht (sich zurückziehen) oder Kampf (aggressiv werden), anstatt konstruktiv mit der Situation umzugehen.
  • Rückzug bei Stress: Man zieht sich in stressigen Zeiten zurück und vermeiden soziale Interaktionen, anstatt Unterstützung zu suchen.

3. Was sind Muster - Gewohnheiten - Routinen?

Muster

Muster beziehen sich auf wiederkehrende Verhaltensweisen, Denkmuster oder emotionale Reaktionen, die in bestimmten Situationen auftreten. Sie können sowohl bewusste als auch unbewusste Elemente enthalten. Muster können aus Erfahrungen, Erziehung oder sozialen Interaktionen resultieren und sind oft viel komplexer als einfache Gewohnheiten.

  • Immer wenn ich kritisiert werde, reagiere ich mit Wut oder ich schreie denjenigen an.
  • Immer wenn es einen Konflikt gibt, reagiere ich mit Schweigen und bin nicht ansprechbar.
  • Bei neuen Aufgaben denke ich: ich kann das alles sowieso nicht, ich bin zu dumm dafür.
  • Immer wenn ich traurig bin, esse ich Schokolade.

Gewohnheiten

Gewohnheiten sind automatisierte Verhaltensweisen oder Routinen, die regelmäßig in einem bestimmten Kontext oft unbewusst ausgeführt werden. Gewohnheiten können positiv (z.B. gesunde Ernährung) oder negativ (z.B. Rauchen) sein und entwickeln sich oft über Zeit durch Wiederholung. Manchmal sagt man auch, ich habe mir angewöhnt keinen Zucker oder Süßigkeiten mehr zu essen.

  • Das morgendliche Zähneputzen
  • Der Kaffee oder Tee am Morgen
  • Die gleiche Strecke zur Arbeit nehmen
  • Immer ein Salat zum Mittagessen
  • Jeden Montag zum Line Dance gehen

Routinen

Zeigen sich besonders in der Arbeit und geben Struktur

  • Zuerst die Mails lesen
  • Mit den Mitarbeitern ein Morgenmeeting abhalten
  • Meine To Do Liste kontrollieren

4. Wie entstehen Muster und wie zeigen sie sich?

Als Kind haben wir natürlich viele Dinge gelernt, von unseren Eltern, von den Lehrern, von unseren Vorgesetzten, KollegInnen und FreundenInnen. Als Kind haben wir ohnehin nichts in Frage gestellt, das geht auch gar nicht. Erstens können Kinder nicht reflektieren und zweitens, sie tun was sie müssen um überleben zu können, um die Liebe nicht zu verlieren, um dazuzugehören. Und so haben wir vieles übernommen, ohne es auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen zu können. Später im Erwachsenenleben wird es dann schwierig (er), wir merken das irgendwas nicht stimmt. Mit ganz Früher bringen wir es oft nicht in Verbindung, weil wir uns ja auch gar nicht an all das erinnern oder uns einfach diese Sichtweise fehlt. Spätere Erlebnisse können wir natürlich viel besser zuordnen.

Was haben wir gelernt oder auch nicht gelernt??????

  • Wir haben gelernt, wenn wir traurig sind, bekommen wir ein Stück Schokolade und jetzt machen wir es genauso weiter.
  • Wir haben nicht gelernt, wie man mit einem Gespräch einen Konflikt lösen kann und heute drücken wir uns vor jeder Auseinandersetzung.
  • Wir haben nicht gelernt, wie man mit Gefühlen umgehen kann, deshalb haben wir uns vielleicht nicht im Griff und haben sogar Angst vor einem Gefühl.
  • Wir haben nicht gelernt, dass man Gefühle haben darf, weil wir dafür gemaßregelt wurden wenn wir wütend waren und wir wundern uns, dass wir sie heute verstecken und sie nicht leben oder zeigen können.
  • Wir wundern uns, dass wir auf Kritik mit Ärger und Wut reagieren und vergessen ganz, dass wir als Kind nichts richtig machen konnten.
  • Wir wundern uns, dass wir Angst haben vor lauten, herrschsüchtigen Menschen und vergessen ganz, dass wir einen tyrannischen Elternteil hatten.
  • Wir haben Angst vor lautem Kettenrasseln und vergessen, dass wir beim Perchtenlauf heftige Schläge bekommen haben.
  • Du wunderst dich, dass du jedesmal die Krise bekommst wenn dein Kind in Pfützen springt und patschnass ist, denn deine Erfahrung in deiner Kindheit ist negativ, weil du geschimpft oder sogar angeschrien wurdest wenn du das getan hast.

Unser Beruf und seine Tücken

Wir geben in unserem Job alles, wir schrammen am Burnout knapp vorbei oder sind schon dort. Früher haben wir nicht gelernt Grenzen zu setzen und einmal  nein zu sagen, aus der Angst heraus nicht gut genug zu sein, aus dem Verlust der Zugehörigkeit, aus dem Wunsch nach Anerkennung und Lob, das wir eh wenig bis gar nicht bekommen haben. Und heute: immer mehr strengen wir uns an und immer weniger genügen wir. Wir haben vielleicht gelernt, dass nur Leistung zählt und wir geben alles und noch mehr und vergessen auf unser Leben. Wenn die Arbeit der wichtigste Pfeiler unseres Hauses ist und das über eine lange Zeit geht, weiß man irgendwann nicht mehr wie es anders sein könnte.

 

Unsere Erfahrungen

Sie haben uns geprägt und beeinflussen unser Verhalten, unser Denken und unsere Gefühle. Manchmal denkt man dann:  ja aber das ist ewig her, ich bin erwachsen, das muss doch vorbei sein ! Ja das stimmt schon ein bisschen, nur ist jeder von uns anders gestrickt und verarbeitet Erlebtes anders. Unser Körper, unsere Zellen speichern jedenfalls Gefühle und Erlebnisse, damit wir im Fall der Fälle auf etwas zurückgreifen können, oft auch zum Schutz damit das nicht nochmal passiert. Die Auswirkung auf unser Leben und auf uns kann dann sehr destruktiv sein.

 

Alles hat zwei Seiten und es gibt auch positive Aspekte

  • Meine Mutter hat immer am Sonntag Kuchen gebacken, auch in meiner Familie machen wir das so.
  • Meine Chefin hat ein tolles System wie man seine Dokumente im PC  besser wiederfindet, das habe ich übernommen.
  • Zähne putzen am Morgen ist wichtig für meine Zahngesundheit, eine wichtige Routine für mich.
  • Werte: schau mit deinen Augen und achte auf die Natur, kein Edelweiss vom Berg mitznehmen, weil es so schön ist.
  • Werte: wie Ordnung habe ich übernommen, weil ich es gut finde, wenig suchen zu müssen.

Siehst du jetzt vielleicht ein bisschen was es ausmacht, wie wir uns verhalten oder denken? Es ist die Summe unserer Erfahrungen und Prägungen. Und nein keine Angst, du musst nicht alles aufarbeiten und in seine Bestandteile zerlegen, nur dann wenn es dich in deinem Leben negativ beeinflusst, wenn du mit etwas nicht mehr zurechtkommst oder wenn du merkst, dass das was da läuft, dir nicht gut tut.

 

Fazit: Niemand ist unfehlbar oder ohne Fehler, jeder macht sie und du kannst heute, morgen und übermorgen die Dinge anders machen, denn du darfst deine Verantwortung für dich jetzt selber übernehmen. Irgendwann ist niemand mehr Schuld am Dilemma der Erfahrungen und Erlebnisse,  wenn wir davon ausgehen, dass jeder das Beste gegeben hat, was man eben geben kann.

5. Unterschiede und Gemeinsamkeiten vom Mustern und Gewohnheiten

  • Sowohl Muster als auch Gewohnheiten laufen mit der Zeit ganz automatisch in uns ab.
  • Beide beeinflussen unser Verhalten und unsere Entscheidungen im Alltag.
  • Beide können verändert werden, es erfordert jedoch Bewusstsein, das Wollen, etwas Anstrengung und Strategien.

I believe in me - Ich glaub an mich

I believe in me, Schriftzug und Herz

6. Wie geht Veränderung und muss das sein?

Alles was wir einmal gelernt haben oder uns eben zur Gewohnheit gemacht haben, braucht Zeit um sich zu verändern. Ich persönlich finde Veränderung gut und wichtig, denn wenn immer alles so bleibt wie es ist, gibt es kein vorwärts gehen, keine Sicht auf etwas anderes und das macht letztendlich auch nicht unbedingt zufrieden. Ja da gibt es was zu tun, egal ob man neue Strategien braucht oder den Mut sich seinen Themen zu stellen und daran zu arbeiten. Leider gibt es kein Zaubermittel um alles aufzulösen, das wäre manchmal wirklich fein.

Als Beispiel: Wenn ich mich besser ernähren möchte, dann braucht es die Auseinandersetzung mit Lebensmitteln, Einkauf, Kochen, Rezepte finden. Nein es muss nicht sein, aber wenn du dich besser fühlen willst, bleibt es nicht aus.

Hier habe ich ein paar Ideen für dich

1. Selbstreflexion

  • Überlege dir einmal welches Muster eine Rolle spielt und warum. Was sind die negativen Auswirkungen auf dein Leben?
  • Analysiere, in welchen Situationen oder unter welchen Bedingungen sich dieses Muster zeigt. Welche Emotionen oder Umstände lösen es aus?

2. Ziele setzen - dabei kommt natürlich darauf an um was es geht, braucht es eine neue Strategie und/oder einen Blick in die Vergangenheit

  •  Jede Veränderung braucht ein Ziel, was möchtest du stattdessen?
  • Kleine Schritte planen: Beginne mit kleinen, realistischen Zielen, um Überforderung zu vermeiden und Erfolge schneller sichtbar zu machen.

3. Positive Alternativen finden

  • Überlege dir gesunde oder positive Alternativen zu dem was du ändern möchtest. Was kannst du stattdessen tun?
  • Belohne dich selbst für Fortschritte und Erfolge auf dem Weg zur Veränderung.

4. Routinen etablieren

  • Integriere neue Verhaltensweisen in deinen Alltag und mache sie zu einem festen Bestandteil deiner Routine.
  • Stelle dir vor wie dein Leben aussehen wird, wenn du das Neue erfolgreich etabliert hast.

6. Regelmäßige Reflexion

  • Halte fest und schreibe auf, wie gut du deine neuen Gewohnheiten umsetzt und wo es Schwierigkeiten gibt.
  • Sei bereit deine Strategie anzupassen, wenn etwas nicht funktioniert oder wenn du auf Hindernisse stößt.

7. Geduld haben

  • Rückfälle sind normal und Teil des Veränderungsprozesses, lerne aus ihnen und mach weiter.
  • Veränderungen brauchen Zeit, sei geduldig mit dir selbst und erkenne kleine Fortschritte an.

Diese Schritte können dir helfen, den Prozess der Verhaltensänderung anzugehen und/oder dir Gedanken zu machen. Jeder Mensch ist unterschiedlich, was für den einen funktioniert, muss nicht unbedingt für den anderen gelten.

Wenn du weitere Fragen hast oder Unterstützung brauchst, lass es mich wissen. Gerade beim Burnout braucht es den Blick zurück und neue Strategien, mit jemanden an der Seite geht es leichter.

lila Tulpe mit einer Dankeschoen Schokolade am Tisch

 

 

Schön, dass du meinen Blog liest, über einen Kommentar freue ich mich sehr.

Herzlichst deine Andrea


Es sind nicht die äußeren Umstände, die das Leben verändern, sondern die inneren Veränderungen, die sich im Leben äußern. Wilma Thomalla - Deutsche Publizistin

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